Zeichen der Hoffnung für unsere Kranken
Der Christ in der Krankheit
Auch wenn keine unmittelbare Todeskrankheit besteht, fühlt sich der länger Kranke ausgeschlossen aus der Gemeinschaft. Er lebt am Rande.
Der Kranke wird von den Fragen der menschlichen Existenz stärker berührt als der Gesunde. Er kann daher bewusster leben und glauben.
Er kann aber auch leichter scheitern.
Daher sind für den Kranken besonders wichtig:
dass die Familienangehörigen sich um ihn kümmern.
dass Freunde und Verwandte ihn besuchen und mit ihm sprechen
dass der Seelsorger den Kranken besucht.
Der Kranke soll wissen: ich bin nicht allein.
Unser Herr Jesus Christus wusste um die Not des Krankseins. Er hat Kranke geheilt. Er hat ein eigenes Sakrament gewollt: das Sakrament der Krankensalbung.
Im Jakobusbrief (Kap. 5) lesen wir:
Ist einer von euch bedrückt? Dann soll er beten.
Ist einer fröhlich? Er soll ein Loblied singen.
Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich.
Sie sollen für ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten, wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.
Darum bekennt einander euere Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet.
Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten.
Die Krankensalbung wurde (und wird) zu Unrecht oft als das Sterbesakrament, als die „Letzte Ölung“ bezeichnet. Das ist falsch. Man sollte dieses Wort nicht mehr gebrauchen.
Das Sakrament der Krankensalbung ist – wie bisher meist geschehen – nicht nur für jene da, die bereits vom Tod gezeichnet oder gar schon gestorben sind. Oft war es so, dass die Verwandten den Pfarrer erst dann geholt haben, wenn der Kranke das Bewusstsein bereits verloren hatte. Warum?
Er soll sich nicht aufregen,
Er könnte meinen , dass es dann zu Ende geht.
Damit wird dieses schöne Sakrament missverstanden. Durch die Neuordnung der Sakramente im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist klargestellt:
Krankensalbung - Sakrament der Kranken
Krankensalbung - wann?
Vor einer grösseren Operation
Wenn jemand länger krank ist
In jeder ernsthaften Erkrankung
Wenn jemand alt und gebrechlich ist
Krankensalbung - wie?
Ein Sakrament ist eine zeichenhafte Handlung, in der Gott seine Gnade dem gläubigen Menschen zuwendet. Als Zeichen werden bei der Krankensalbung verwendet:
die Salbung mit Öl,
das Auflegen der Hände
Meist wird die Stirn gesalbt und die Hände: sie sind zentrale Ausdrucksfelder des menschlichen Körpers. (Früher wurden meist Augen, Ohren, Nase, Mund, Hände, Füsse gesalbt).
Das Öl und die Salbung mit Öl hat eine uralte Geschichte. Schon vor Jahrtausenden war die Salbung mit Öl bekannt. Es soll stärken und heilen.
Das Krankenöl wird eigens am Gründonnerstag beim Gottesdienst im Dom vom Bischof geweiht.
Bei der Salbung auf der Stirn spricht der Priester:
Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen; er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes. Amen
Bei der Salbung auf den Händen spricht der Priester:
Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf. Amen
Bei der Krankensalbung sollen die Familienangehörigen mit dabei sein. Sie beten mit dem Kranken.
Krankensalbung - wozu?
Der Kranke wird gestützt im Vertrauen auf Gott.
Der Kranke wird gestärkt gegenüber den Versuchungen des Bösen, Pessimismus und Niedergeschlagenheit; das Sakrament hilft ihm, die Angst vor dem Tod zu überwinden.
Der Schwerkranke begibt sich so ganz in den Willen Gottes: Herr, dein Wille geschehe!
Das Sakrament der Krankensalbung bringt die Vergebung der Sünden und stellt die Vollendung der christlichen Buße dar.
Was braucht man zur Krankensalbung? (in privaten Räumen)
das Krankenöl, das der Priester mitbringt
wenn möglich sollte ein Gotteslob vorhanden sein (GL Nr. 76)
Dass die Krankensalbung Sakrament der Kranken ist und Gesundheit für Leib und Seele erfleht, zeigt das abschliessende Gebet des Priesters:
Wir bitten dich, Herr, unser Erlöser:
Durch die Kraft des Heiligen Geistes
Hilf diesem Kranken
In seiner Schwachheit.
Heile seine Wunden
Und verzeihe ihm die Sünden.
Nimm von ihm
alle geistigen und körperlichen Schmerzen.
In deinem Erbarmen richte ihn auf
und mache ihn gesund an Leib und Seele,
damit er dich loben, dir danken und
sich wiederum seinen Aufgaben widmen kann.
Der du lebst und herrschest in alle Ewigkeit.[nbsp]
Amen
Wünscht ein Kranker, dass ein Priester ihn besucht, bitte um Meldung im Pfarrbüro
(Tel. 41 95 01 –0) oder direkt Pater Ivan (Tel. 41 95 01 –16) anrufen.
Sachausschuss Caritas u. Sozialarbeit Altenarbeit H. Wolf